Die pom+Consulting AG untersuchte im Auftrag der Kammer unabhängiger Bauherrenberater KUB den Einsatz und die Akzeptanz von BIM in der Schweiz. Das Resultat ist ernüchternd: nur gut ein Drittel der 402 Befragten – alles Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Bereiche der Immobilienwirtschaft – arbeiten mit BIM und nutzen nicht die vielfältigen Chancen, die diese Methodik bietet. Die Verwirrung um BIM beginnt schon beim Verständnis: über 50 Prozent definieren BIM als Einsatz von Software oder als Integration von Datenbanken für Gebäudemodelle. Der Mehrheit ist nicht bewusst, dass mit BIM die Qualität von Bauwerken durch optimale Prozesse und Daten über den gesamten Lebenszyklus sichergestellt wird. BIM ist aber keine Utopie, sondern bereits Realität und wird in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen. Die Hälfte der Befragten, die BIM noch nicht einsetzen, wollen die Methodik in ihren Unternehmen einführen: 45 Prozent wollen dies innerhalb der nächsten zwei Jahre tun, 31 Prozent innerhalb von drei Jahren. Ein Viertel wird bereits in den nächsten zwölf Monaten aktiv. Die Einführung von BIM soll vor allem über die eigenen Mitarbeitenden erfolgen: 80 Prozent der Befragten planen, diese zu schulen und auszubilden. 54 Prozent setzen auf externe BIM-Experten und 33 Prozent werden sich mit Projektpartnern zusammenschliessen. 

BIM wird heute vor allem bei Neubauten, insbesondere in den Bereichen Gewerbe, Wohnen und Gesundheitswesen genutzt. Eine untergeordnete Rolle spielt BIM bei Sanierungen, in der Bewirtschaftung, bei Umbaumassnahmen oder in Bestandesgebäuden. Ein weiteres Ergebnis der Untersuchung: Je grösser das Projekt, desto wahrscheinlicher der Einsatz von BIM. Bei kleinen Projekten bis 1 Mio. CHF wird BIM selten eingesetzt. Bei Projekten ab 50 Mio. CHF hingegen wird BIM in mehr als 60 Prozent der Projekte verwendet. 

75 Prozent der Befragten setzen auf BIM, weil es ihrem eigenen Qualitäts- und Innovationsanspruch entspricht, 60 Prozent erhoffen sich, die Projektqualität zu steigern. Rund 50 Prozent verwenden BIM, um Schnittstellenprobleme zu minimieren. Erstaunlicherweise steht die Verwendung von integrierten Daten über den Lebenszyklus hinweg nicht im Fokus, üblicherweise ein Hauptargument für den Einsatz von BIM.

Mit BIM können Kosten gesenkt werden: 50 Prozent der Befragten stellen eine Reduktion der Kosten fest, bei knapp einem Fünftel sanken diese sogar um über 20 Prozent. Als Gründe werden ein verbesserter Ressourceneinsatz, eine höhere Effizienz sowie weniger Fehler in allen Phasen des Projektes angegeben. Ein weiterer Vorteil von BIM ist die Verkürzung der Projektdauer: 60 Prozent der befragten BIM-Nutzer können ihre Projekte schneller abwickeln, ein Fünftel erzielt sogar eine Zeitersparnis von mehr als 20 Prozent. Ein besseres Projektverständnis aller Beteiligten, effektivere Prozesse und durchgängige Dateninformationen über alle Phasen hinweg führen zu diesem Vorteil.